Hobbyimkerei

Seit 2005 betreibe ich eine kleine Hobbyimkerei mit Fachkundenachweis zur guten imkerlichen Praxis vom Bienenintitut Celle.

Das Internet enthält viele Infomationen und Diskussionen zur Bienenhaltung, Beutensystemen, Rähmchenmaßen usw. Ich zeige hier meine wesentlichen Punkte auf, die ich besonders beachte und somit meinen Erfolg, gemessen an der Verlustrate im Winter, im Laufe der Zeit verbessert habe. Seit den letzten 3 Jahren hatte ich maximal den Verlust eines Bienenvolkes zu beklagen.

Meine Grundregeln

  • Die Bienen störe ich nur wenn es nötig ist und dann reduziere ich den Eingriff nur auf das Notwendigste
  • Schwarmkontrolle mache ich meistens nur durch Ziehen und Schneiden der Drohnenrahmen. Dabei sehe ich alles, was ich über das Volk wissen muss
  • Königinnen züchte ich nicht, das überlasse ich den Bienen, die machen das schon seit mehreren Millionen Jahren gut genug
  • Ist weniger Tracht vorhanden als Futterbedarf der Bienen, halte ich die Völker eng, ist der Futtereintrag größer als der Bedarf, gebe ich den Bienen Raum
  • konsequente Varroabehandlung ohne aufwendiges Milbenzählen, 2x Langzeitbehandlung mit Ameisensäure bei möglichst wenig geschlossener Brut und Oxalsäurebehandlung ca. Mitte Dezember. Beide Varroazide sind organische Mittel, die in der Natur auch vorkommen und zur Behandlung zugelassen sind.

Januar-Februar

Im Winter mache ich mir Gedanken über eventuelle Fehler aus der letzten Saison und überlege was ich noch besser bzw. effizienter machen kann. Natürlich bereite ich dementsprechend Beuten, Rähmchen, Mittelwände usw. vor.

Ich kontrolliere die Beuten regelmäßig und nach Stürmen und richte sie ggf. wieder auf. Ansonsten störe ich die Bienen auf keinen Fall bei der Winterruhe. Eine Störung vor dem Reinigungsflug kann zum unfreiwilligen Abkoten der Bienen und in dessen Folge zu Krankheiten führen.

März

Wenn die Bienen im März die ersten Tage bei schönem Wetter fliegen, prüfe ich, ob einige der zurückkehrenden Bienen Pollen mit eintragen. In diesem Fall gibt es erstmal nichts weiter zu tun und ich störe die Bienen nicht.

Die Bienen füttern mit dem frischen Pollen die Brut, was auf die Existenz einer funktionierenden Königin deutet.

Tragen die Bienen keinen Pollen ein, warte ich noch ein paar schöne Tage ab. Manche Bienenvölker sind Spätzünder und brauchen etwas länger um in den Frühling zu kommen. Die Existenz der Königin im Volk kann durch Anheben des Deckels und der Folie geprüft werden. Wenn die Bienen dabei sterzeln,  ist die Königin vorhanden. Beschlägt sich die Folie beim Abheben des Deckels, brütet das Volk. Erst wenn nichts davon eintrifft schaue ich in das Volk rein und versuche den Grund zu finden. Alternativ kann das Volk auch gleich mit einem anderen vereinigt werden.

April-Juli

Sobald sich die Trachtbedingungen verbessern, kommt der 1. Drohnenrahmen in die Völker. Den Brutraum halte ich jedoch noch recht eng und erweitere nur bei Bedarf. Sobald der 1. Drohnenrahmen bestiftet ist gebe ich einen Zweiten dazu. Ist der Drohnenrahmen weitgehend verdeckelt, schneide ich ihn heraus.

Anfang Mai öffne ich die Honigräume, gebe jedoch noch nicht den kompletten Raum frei und halte insbesondere im Brutraum das Volk eng. Nun gebe ich wöchentlich Mittelwände in den Brut- und Honigraum. Schwarmkontrolle mache ich nur, wenn die Bienen auf den Drohnenrahmen viele Spielnäpfe bauen. Solange die Spielnäpfe unbestiftet sind, erweitere ich den Raum. Ist dies nicht mehr möglich und die Spielnäpfe sind bestiftet, entnehme ich weitestgehend verdeckelte Brutwaben mit den Weiselzellen für einen Brutableger.

Natürlich ernte ich auch den Honig, wenn er reif ist.

Honigernte

Der reife Honig wird bei uns meistens 2 mal im Jahr geerntet, einmal nach der Frühtracht, nachdem der Raps ausgeblüht hat und nach der Sommertracht ca. Mitte Juli, kurz bevor das Jakobskreuzkraut zu blühen beginnt. Selten wird zwischendurch geerntet und auch nur bei extrem guten Trachtverhältnissen. Bei der Honigernte werden die reifen Honigwaben aus den Bienenvölkern entnommen, die Wachsdeckel geöffnet. Danach wird der Honig aus den Waben geschleudert, gesiebt und von Wachsteilchen getrennt und anschließend in Gläser oder Eimer abgefüllt. Die leeren Waben kommen wieder in die Bienenstöcke  zurück.

Die Honigernte ist für den Imker lediglich ein Umfüllen des Honigs von der Wabe in das Glas. Wie sich der Honig zusammensetzt, entscheiden allein die Bienen.

August-Oktober

Nach der Honigernte teile ich alle Völker in Brutling ohne und Flugling mit Königin. Der Flugling ist dann frei von verdeckelter Brut und kann optimal mit Ameisensäure behandelt und anschließend aufgefüttert werden. Der Brutling ist ca. 2 Wochen später auch frei von verdeckelter Brut und wird erst dann mit Ameisensäure behandelt und zuvor aufgefüttert. Anfang Oktober wird die Ameisensäurebehandlung bei allen Völkern wiederholt.

Anschließend bereite ich die Beuten auf den Winter vor mit Spanngurten, Dachbahnen, Beschwerung für die Deckel usw. 

November - Dezember

Ab den ersten kälteren Tagen unter 0°C im November zähle ich drei Wochen und behandle dann die Völker mit Oxalsäure zur Restentmilbung bei möglichst um ca. 5°C.